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Ihr Ratgeber

Kredit FAQ

1. Welches ist die richtige Laufzeit für meinen Kredit?

Eine Aussage darüber, welche Laufzeit die Richtige ist, lässt sich so nicht treffen. Es kommt auf den Kredit an. Bei einer Baufinanzierung sind fünf, zehn oder 20 Jahre okay. Bei einem Kredit, der der Anschaffung von Konsumgütern dient, werden Laufzeiten von bis zu zehn Jahren angeboten. Je kürzer die gewählte Laufzeit, desto schneller erreicht man die Schuldenfreiheit. Andererseits muss die Rate bezahlbar bleiben. Kredite mit kürzerer Laufzeit sind in der Regel günstiger und deswegen attraktiver.

2. Wie hoch sollte meine monatliche Belastung sein?

Bevor die Bank einem Kreditantrag zustimmt, wird im Rahmen der Bonitätsprüfung eine sogenannte Haushaltsrechnung angestellt. Diese Haushaltsrechnung sollten Verbraucher, die sich mit der Absicht tragen, einen Kredit zu beantragen, vorab selbst durchführen. Dabei werden von den monatlichen Einnahmen die Ausgaben abgezogen und so das frei verfügbare Einkommen ermittelt. Die monatliche Belastung sollte sich innerhalb dieses Rahmens bewegen. Zu beachten ist, dass für die Berechnung nur Einkommen Verwendung finden darf, das auch pfändbar ist (Arbeitseinkommen oder Rente).

3. Ist eine Restschuldversicherung für mich wichtig?

Im Grunde stellt sich bei Versicherungen, die freiwillig abgeschlossen werden, immer das Problem der Frage der Notwendigkeit. Eine allgemeingültige Antwort kann es auch hier nicht geben. Es kommt auf das Sicherheitsbedürfnis an. Kredite zu Konsumzwecken müssen in der Regel nicht zusätzlich abgesichert werden, wenn die Raten auch bezahlbar sind, wenn das Einkommen wegen Krankheit geringer wird. Wer über eine Risikolebens- oder eine kapitalbildende Lebensversicherung verfügt, ist ohnehin ausreichen abgesichert. Gleiches gilt, wenn Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherungen bestehen. Natürlich ist es auch immer eine Frage des Sicherheitsbedürfnisses. Wenn die Sicherheit und nicht die Kreditkosten im Vordergrund stehen, ist die Restschuldversicherung zu empfehlen. Geradezu ein Muss ist die Restschuldversicherung, wenn eine Baufinanzierung beziehungsweise ein Immobilienkredit aufgenommen wird.

4. Welche Gebühren darf die Bank bei der Kreditvergabe verlangen?

Nur in wenigen Fällen, bei der Null-Prozent-Finanzierung, verleihen die Banken das Geld ohne Gebühren. Wie hoch der Zinssatz im Einzelnen ist, hängt von den Bedingungen am Finanzmarkt ab. Gesetzliche Vorschriften gibt es nur dahin gehend, das Wucherzinsen untersagt sind. Bei den Angeboten mit marktüblichen Zinsen gibt es zwischen den Banken einen großen Unterschied. Von daher ist es lohnenswert, über einen Kreditvergleich nach den jeweils günstigsten Kreditangeboten zu suchen. Der effektive Jahreszins, der in Prozent angegeben wird, macht Kredite verschiedener Anbieter vergleichbar.

Aber aufgepasst: Es gibt immer noch Banken, die verlangen zusätzlich zu den legitimen Zinsen eine Bearbeitungsgebühr, obwohl die Rechtsprechung inzwischen eindeutig sagt, dass es nicht rechtens ist, eine Gebühr für etwas zu verlangen, was nicht im Interesse des Kreditnehmers, sondern ausschließlich im Interesse des Kreditgebers erfolgt.

Weitere Gebühren, die zulässig und berechtigt sind, können Bereitstellungszinsen sein, die eine Bank für Zeit zwischen Kreditzusage und Auszahlung verlangen darf. Zulässig ist auch eine Schadenersatzforderung für den Gewinnverlust, wenn Kunden den Kredit nicht abnehmen oder eine Vorfälligkeitsentschädigung für entgangenen Zinsverlust, wenn ein Kredit vorab komplett getilgt wird.

5. Wie unterscheiden sich der nominale und der effektive Jahreszins?

Mit dem nominalen Zins geben Banken die Höhe der Zinsen an, die pro Jahr Laufzeit auf den Kredit erhoben werden. Die Zahlung erfolgt bei klassischen Ratenkrediten monatlich. Mit dem effektiven Jahreszins wird der nominale Zins erweitert. Im effektiven Jahreszins ist der nominale Zins enthalten und zusätzlich mögliche zusätzliche Kreditkosten wie die Bearbeitungsgebühr (unzulässig) und Bereitstellungskosten. Banken sind verpflichtet, den effektiven Jahreszins anzugeben, damit für Verbraucher Kreditangebote unterschiedlicher Anbieter hinsichtlich der Kosten vergleichbar sind.

6. Kann ich bei einem laufenden Kreditvertrag die Konditionen (Zins/Laufzeit) ändern?

Das ist natürlich grundsätzlich möglich. Bei einem bestehenden Änderungswunsch ist die Bank zu informieren. Direktbanken sind schriftlich, Filialbanken telefonisch oder persönlich zu informieren. Vonseiten der Bank wird Kreditnehmern ein entsprechendes Angebot unterbreitet und die Konditionen mitgeteilt. Bitten Kreditnehmer, dass bei einem Kredit die Laufzeit verkürzt wird, ist die Bank berechtigt, für den entgangenen Gewinn eine Vorfälligkeitsentschädigung zu berechnen. Soll aber der Kredit erhöht und die Laufzeit verlängert werden, ändern sich mit Sicherheit die Zinsbelastung und die Höhe der zu zahlenden Rate. Für den entstehenden Verwaltungsakt erheben die Banken in der Regel zusätzlich eine pauschale Gebühr.

7. Darf ich meinen Kredit vorzeitig tilgen?

Auch diese Problematik ist bei vielen Banken vorab bereits geregelt. Oft sind einmal im Jahr kostenlose Sonderzahlungen möglich. Wenn nicht, erheben die Banken zumindest eine Verwaltungsgebühr. Grundsätzlich haben Kreditnehmer das Recht, ihren Kredit vorzeitig zu tilgen beziehungsweise ihn komplett oder teilweise abzulösen. Dann sind die Banken jedoch auch berechtigt, für den ihnen entgangenen Zinsverlust eine Entschädigung zu verlangen. Wie hoch diese sein darf, ist gesetzlich geregelt.

8. Wie muss ich mich verhalten, wenn ich eine Kreditrate nicht bezahlen kann?

Kreditnehmer, die feststellen, dass sie ihre fällige Rate nicht bezahlen können, sollten umgehend den Kreditgeber kontaktieren. Möglich ist es dann, eine Stundung zu vereinbaren. Besonders wichtig wird der Kontakt mit der Bank, wenn Kreditnehmer wissen, dass mehrere Raten nicht gezahlt werden können, um eine Kreditkündigung durch den Kreditgeber zu vermeiden. In jedem Fall sind Banken, die verantwortungsvoll Kredite vergeben, daran interessiert, eine einvernehmliche Lösung im beiderseitigen Interesse zu finden.

9. Was kann ich unternehmen, wenn mein Kreditantrag abgelehnt wird?

Wird ein beantragter Kredit vonseiten der Bank abgelehnt, sollten zuerst die Gründe dafür erfragt und mögliche Alternativen geprüft werden. Normalerweise wird ein Kredit bewilligt, wenn der Antragsteller eine solvente Bürgschaft beibringen kann. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Kredit bei einem anderen Anbieter zu beantragen. Hier sollten Verbraucher jedoch solange warten, bis aus der Schufa nicht mehr zu ersehen ist, dass schon eine Anfrage gestellt war.

10. Was ist eigentlich die Schufa?

Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, so heißt die Schufa korrekt, ist ein Dienstleistungsunternehmen, das ihren Partnern, zu denen auch die Banken gehören, auf berechtigte Anfrage hin die gespeicherten Daten (Schufa-Auskunft) von Verbrauchern übermittelt. Um das zu tun, speichert die Schufa alle ihr bekannten kreditrelevanten Daten zu Personen, die sie vonseiten der Partner übermittelt bekommt, um sie dann wiederum weiterzugeben, damit Banken die Bonität ihrer Kunden besser beurteilen können. Die Schufa versucht aber auch, die Verbraucher vor Verschuldung zu schützen und gleichzeitig Banken vor Kreditausfällen zu bewahren. Alle Verbraucher in Deutschland, die bei in Deutschland ansässigen Banken Kredit beantragen, müssen damit einverstanden sein, dass ihre Schufa eingeholt wird. Wer wissen will, was in seiner Schufa-Auskunft vermerkt ist, hat einmal im Jahr die Möglichkeit kostenlos eine Eigenauskunft anzufordern.

10. Ist es sinnvoll einen Bürgen oder einen zweiten Kreditantragsteller anzugeben?

Es kann immer sinnvoll sein, den Kredit gemeinsam mit einem Mitantragsteller oder Bürgen zu beantragen. Viele Banken geben entsprechende Empfehlungen im Vorfeld. Besonders hilfreich für die Entscheidung ist es bei Ehepaaren oder Kreditsuchenden, die in einer Beziehung leben, wenn der Kredit von beiden beantragt wird. Auf diese Art bekommt die Bank einen Einblick in die wirtschaftliche Situation der Familie. Ein Bürge oder Mitantragsteller kann aber auch wichtig sein, wenn die eigene Bonität für eine Kreditvergabe nicht ausreicht.

11. Was kann ich tun, wenn mein Kreditantrag abgelehnt worden ist?

Wenn ein Kreditantrag abgelehnt wurde, sollte man zuerst die Gründe für die Ablehnung erfragen und sich dann nach Alternativen erkundigen. In der Regel wird ein Kredit, der erst abgelehnt war, bewilligt, wenn ein solventer Bürge mit in den Vertrag geht.

Eine Alternative ist auch, es bei einer anderen Bank erneut zu versuchen. Dann sollte man allerdings warten, bis aus der Schufa nicht mehr ersichtlich ist, dass bereits Kreditanfragen gelaufen sind.

12. Was kann als Kreditsicherheit hinterlegt werden?

Ratenkredite werden in der Regel blanko vergeben. Kreditnehmer müssen ein pfändbares Einkommen nachweisen und das reicht. Autobanken verlangen bei der Vergabe von Autokrediten neben dem Einkommensnachweis, dass der Fahrzeugbrief während der Kreditlaufzeit bei der Bank hinterlegt sein muss. Verlangen Banken zusätzliche Sicherheiten vom Kreditnehmer dann möglicherweise vorhandene Sparguthaben oder Lebensversicherungen beziehungsweise unbelasteten Haus- und Grundbesitz akzeptiert.

13. Kann während der Laufzeit die Bank gewechselt werden?

Das ist theoretisch und praktisch im Rahmen einer Umschuldung möglich. Dazu muss der Kredit bei der bisherigen Bank abgelöst werden. Über diesen Betrag kann dann ein neuer Vertrag bei einer anderen Bank abgeschlossen werden. Das kann sinnvoll sein, wenn der neue Kreditgeber deutlich bessere Konditionen hat. Manche Banken bieten direkt Umschuldungskredite an.

14. Werden auch an Azubis, Zeitsoldaten und Rentner Kredite vergeben?

Im Prinzip werden Kredite auch an die genannten Personengruppen vergeben. Dabei gelten in der Regel besondere Bedingungen. Auszubildende verfügen meistens noch nicht über ein pfändbares Einkommen und können keine Festanstellung nachweisen, sodass als zusätzliche Sicherheit oft ein Bürge verlangt wird. Zeitsoldaten bekommen bei entsprechender Bonität problemlos einen Kredit, wenn die Laufzeit innerhalb der Zeit der Verpflichtung liegt. Ganz anders verhält es sich bei Rentnern. Hier steht für Banken das biologische Risiko im Vordergrund. Es gibt unterschiedliche Altersgrenzen, bis zu denen ein Kredit problemlos aufgenommen werden kann, der dann oft in der Laufzeit beschränkt wird. Alternativ ist eine jüngere Bürgschaft möglich.

15. Was sagt mir das repräsentative Beispiel?

Das repräsentative Beispiel muss seit Einführung der neuen Verbraucherkreditrichtlinie im Jahr 2010 immer mit angegeben werden. Anhand des Beispiels können Verbraucher erkennen, wie hoch der Zins bei einem Kredit mit bonitätsabhängigen Zinsen in etwa sein kann. Im repräsentativen Beispiel wird der Zinssatz angegeben, den zwei Drittel aller Kreditnehmer bezahlen. Dieser liegt deutlich über dem beworbenen Zins und kann als Anhaltspunkt dienen.

16. Welche Bank für welchen Kredit?

Einen allgemeingültigen Rat können wir an dieser Stelle nicht geben. Eine gute Wahl treffen Verbraucher, wenn sie vorab einen kostenlosen Kreditvergleich anstellen und dann die Bank für ihren Kredit auswählen, die die besten Konditionen bietet. Das sind bei Konsumentenkrediten in der Regel die Direktbanken. Bei Immobilienkrediten oder Baufinanzierungen kann die Hausbank vor Ort die erste Adresse sein oder ein auf Baufinanzierungen spezialisierter Direktanbieter. Für Selbstständige kann grundsätzlich die Hausbank der geeignete Partner sein, wenn es um einen Kredit – gleich welcher Art geht. Für einen Kredit ohne Schufa kommt nur eine ausländische Bank infrage. Diese Kredite müssen grundsätzlich über Kreditvermittler angefragt werden.

17. Sind Direktbanken sicher?

Direktbanken sind sicher. Die persönlichen Daten werden SSL-verschlüsselt übertragen, sodass Dritte keinen Zugriff auf diese Daten haben.

18. Für wen lohnen sich bonitätsunabhängige Zinsen?

Kreditangebote mit bonitätsunabhängigen Zinsen lohnen sich für Kreditnehmer, die keine 1A-Bonität mitbringen. Der Zinssatz von Kreditangeboten mit Festzins liegt meistens über den Angeboten mit bonitätsabhängigen Zinsen, ist aber für alle Kreditnehmer, die durch die Bonitätsprüfung kommen, gleich hoch. Bonitätsunabhängige Zinsen einer Autobank können beispielsweise günstiger sein, als der Kredit mit bonitätsabhängigen Zinsen von der Direktbank.

19. Lohnt sich ein Kredit bei einer Autobank?

Der Kredit bei einer Autobank kann, aber muss sich nicht lohnen. Wenn es um die Frage der Kreditkosten steht, heben sich Autobanken durch besonders niedrige Zinsen ab. Dieser Vorteil kann dem Kreditnehmer jedoch zum Nachteil gereichen, wenn er um den Fahrzeugpreis verhandelt. An den günstigen Konditionen müssen sich die Händler beteiligen, sodass der Nachlass auf den Preis gering ausfällt.

Bei schwächerer Bonität kann der Kredit von der Autobank die erste Wahl sein, weil Autobanken nicht so strenge Richtlinien für die Kreditvergabe haben. Hier gibt es zusätzliche Sicherheiten über die Anzahlung und den Fahrzeugbrief, der während der Laufzeit bei der Autobank hinterlegt werden muss.