Kredite werden heute von den meisten Banken und Kreditinstituten günstig beworben und angeboten. Wenn Verbraucher einen Kredit aufnehmen wollen, haben sie heute dank den Neuen Medien und dem Internet eine große Auswahl von Anbietern, sodass nicht mehr die Filialbank vor Ort automatisch die erste und einzige Adresse ist, an der ein Kredit beantragt wird.
Heute ist es leichter, einen Kredit zu beantragen. Dafür lauern aber auch deutlich mehr potenzielle Gefahren, wenn Verbraucher auf professionelle Beratung bei der Hausbank verzichten und sich selbst im Netz informieren. Es gibt einige wichtige Dinge, die beachtet werden müssen, um nicht am Ende draufzuzahlen. Wir haben einige wichtige Kredittipps redaktionell zusammengestellt, die für die richtige Entscheidung von immenser Bedeutung sein können.
Das Internet und die damit verbundene Anonymität sind ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil. Aber genau da lauern eben auch Gefahren, die man zumindest kennen sollte, um nicht geradewegs in die Schuldenfalle zu geraten.
Was Verbraucher beachten müssen
Geht es bei Bau- und Immobilienfinanzierungen um die Tilgungshöhe, gibt es eine wichtige Faustregel, die entscheidend für die Entschuldung ist. So muss die Tilgungshöhe immer abhängig von der Höhe des effektiven Jahreszinses erfolgen. In einer Niedrigzinsphase sollte eine möglichst hohe Tilgung mit der Bank vereinbart werden, um schneller schuldenfrei zu werden. Bei niedrigen Zinsen und niedriger Tilgung kann es extrem lange dauern, bis man als Darlehensnehmer wieder schuldenfrei ist.
Bei den üblichen Annuitätendarlehen mit einer konstanten Kreditrate, die sich aus Zins und Tilgung zusammensetzt, wird durch die monatliche Tilgung wird die Restschuld kleiner. Dadurch verringert sich automatisch der Zinsanteil in der Rate. Wegen der stetig gleich hohen Rate steigt so der Tilgungsanteil entsprechend an. Sind die Zinsen sehr niedrig, so wie aktuell auch, verringert sich der Zinsanteil der Rate entsprechend langsamer. Das hat umgekehrt zur Folge, dass der Tilgungsanteil langsamer steigt. Als Faustformel gilt daher: hoher Zins, gleich niedrige Tilgung und niedriger Zins, gleich hohe Tilgung. Wer sich danach richtet, macht im Prinzip nichts verkehrt.
Optionale Sonderzahlungsmöglichkeit vereinbaren
Bei Baufinanzierungen aber auch bei klassischen Ratenkrediten ist es sinnvoll, wenn bereits bei Vertragsschluss die Möglichkeit einer kostenlosen Sonderzahlung optional vereinbart wird. Sondertilgungen und/oder Sonderzahlungen sind zusätzliche Tilgungsleistungen. Die Kreditnehmer haben dadurch die Möglichkeit frei werdende Geldmittel einzusetzen, um schneller schuldenfrei zu werden.
Bei vielen Kreditgebern sind optionale Sonderzahlungen kostenfrei möglich. Manche Banken berechnen für diese Option einen Zinsaufschlag. Clever ist, ein Angebot zu nutzen, bei dem die optionale Sonderzahlung nichts kostet.
Am Markt existieren mehrere mögliche Varianten.
- Fünf bis zehn Prozent des Nettodarlehensbetrages jährlich als Sonderzahlung
- Bis zu 25 Prozent des Nettodarlehensbetrages im Rahmen der Sollzinsbindung
- Feste Summen zwischen 2.000 bis 10.000 Euro jährlich
Oft werden die angebotenen Sonderzahlungsoptionen von den Darlehensnehmern gar nicht genutzt. Wenn sie für teures Geld gekauft werden müssen, sollte man vorab intensiv prüfen, ob man das braucht oder verzichtet.
Bei Ratenkrediten bieten manche Kreditgeber die Sonderzahlung optional kostenfrei an.
Die Bearbeitungsgebühr ist nicht zulässig
Viele Banken ignorieren die aktuelle Rechtsprechung, die besagt, dass für die Bearbeitung von Krediten keine Gebühren verlangt werden dürfen. Wenn Banken vor Vergabe von Krediten die Kreditwürdigkeit der Kunden prüfen, handeln sie in erster Linie in ihrem ureigenen Interesse. Die dabei entstehenden Kosten können nicht einfach an die Kunden durchgereicht werden.
Als Kunde hat man es heute in der Hand. Schon bei der Vorauswahl der Anbieter sollte darauf geachtet werden, nur eine Bank auszuwählen, die keine Bearbeitungsgebühr erhebt. Immerhin lassen sich so bis zu drei Prozent Kreditkosten sparen. Viele Banken werben damit, keine Bearbeitungsgebühren zu erheben.
Achtung unseriöse Kreditvermittler
Verbraucher, die sich nicht allein bemühen wollen, über einen Kreditvergleich das beste Kreditangebot zu finden, stellen ihren Kreditantrag über einen Kreditvermittler und überlassen dem damit diesen Part. Leider gibt es am Markt einige Kreditvermittler, denen es in erster Linie darum geht, mit ihren Kunden möglichst viel Geld zu verdienen.
Hier ist also etwas Vorsicht nicht verkehrt. Es gibt Anzeichen, an denen auch Laien darauf schließen können, dass ein Kreditvermittler nicht seriös arbeitet. Unseriöse Kreditvermittler erheben häufig Vorkosten. Sie versprechen Kredite auch in eigentlich aussichtslosen Fällen, sind nur unter teuren Hotlines zu erreichen, verschicken Unterlagen gegen Nachnahme oder wollen Kunden Lebensversicherungen oder Bausparverträge andrehen, um den Kredit zu besichern.
Vorsicht Ballonfinanzierung
Die Ballon-Finanzierung lockt ahnungslose Kunden bei der Autofinanzierung mit besonders niedrigen monatlichen Raten. Allerdings hat dieses Finanzierungsmodell Nachteile, die man kennen sollte, bevor man sich darauf einlässt. Eine Ballonfinanzierung ist von den Zinsen her teurer, als der klassische Autokredit. Kreditnehmern gelingt es so gut wie nie, die Ballonrate zum Ende der Vertragslaufzeit zu bezahlen. Dann muss ein weiterer Kredit abgeschlossen werden, der erneut Kreditkosten nach sich zieht. In der Regel ist es günstiger, einen günstigen klassischen Ratenkredit aufzunehmen und dann die Kreditlaufzeit so zu gestalten, dass die Rate bezahlbar bleibt. Durch eine entsprechende Anzahlung wird der Finanzierungsbetrag geringer.